Geschichte
Die Insel ist seit ungefähr 4000 v. Chr. von indianischen Ureinwohnern besiedelt. Eine weitere, höher entwickelte indianische Kultur bildete sich nach einer zweiten Besiedelungswelle um ca. 1500 v. Chr. Die Zeichnungen sind heute noch an der Hatohöhle sichtbar.
Die europäische Entdeckung der Insel 1499 durch den Spanier Alonso de Ojeda führte bereits nach wenigen Jahren dazu, dass die indianischen Ureinwohner zur Zwangsarbeit aufs Festland deportiert wurden. 1527 begannen die Spanier schon mit der Wiederbesiedelung. Die nächsten Jahrzehnte blieb die Insel spanisch. 1634 eroberte eine Expedition von Johan van Walbeeck Curaçao für die Niederländische Westindien-Kompanie. Unter Generaldirektor Jacob Pieters Tolck wurde die Insel zum Zentrum für den karibischen Sklavenhandel und blieb dies bis 1863, als die Sklaverei von den Niederlanden abgeschafft wurde. Die Insel blieb niederländisch, bis die Briten die Insel während der napoleonischen Kriege – ähnlich wie Südafrika – besetzten. 1816 kam sie wieder an die Niederlande zurück.
Ab den 1860er Jahren verlor Curaçao an wirtschaftlicher Bedeutung, die sie erst mit den Erdöl-Entdeckungen der 1930er Jahre wieder verbessern konnte. Heute basiert die Wirtschaft auf fünf Säulen: Erdöl, Hafen, Tourismus, Offshore-Banking und eine beschränkte lokale Produktion.
Die Niederländischen Antillen sind seit 1954 innenpolitisch völlig autonom, lediglich die Außen- und Verteidigungspolitik wird durch die Niederlande wahrgenommen.
Die militärische Bedeutung der strategischen Lage der Insel, die den größten natürlichen Innenhafen der westlichen Hemisphäre besitzt, wurde im Juni 2006 nochmals unter Beweis gestellt, als ein großes Militärlandemanöver auf der Insel stattfand. An der Joint-Caribe Lion 2006 (J-CL06)-Übung nahmen Soldaten aus Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Großbritannien und den Vereinigten Staaten (USA) teil.